In den letzten drei Wochen durfte ich durch die Mithilfe von LG mit dem LG L Fino durch die Gegend laufen um euch jetzt meine Eindrücke von dem günstigen Android Boliden von LG schildern.
Was ist im Karton?
Fangen wir doch wie immer vorne an. Was steckt in der Packung des LG L Fino? Gerade bei günstigen Smartphones wird ja doch ab und zu sogar schon hier gespart. Beim LG L Fino ist dies allerdings nicht der Fall. In der Packung stecken neben dem Smartphone und dem Akku auch ein USB-Kabel, ein Netzteil und ein paar Kopfhörer dabei. In Videoform sieht das so aus:
Optik, Haptik und Verarbeitung
Das LG L Fino ist ein recht kompaktes Smartphone. Das tut der Haptik meiner Meinung nach sehr gut. Kein riesiger Brocken, bei dem man kaum weiß, wie man ihn mit einer Hand bedienen soll, sondern schön klein für die Hosentasche und tolle einhändige Bedienung. Dazu ist die Rückseite leicht aufgeraut, was ein Abrutschen des Smartphones sehr gut verhindern konnte. Wir haben an den Rändern keine Buttons, das ist typisch LG und man braucht seine Zeit um sich an den Power-, sowie Lauter- und Leiser-Button auf der Rückseite zu gewöhnen. Wenn man dies allerdings getan hat, dann ist es wirklich angenehm, denn die Bedienelemente liegen ziemlich perfekt auf Zeigefingerhöhe, damit ist eine einhändige Bedienung noch einfacher.
Vom Design ist das LG L Fino eher schlicht. Das 4,3 Zoll Display ist von einem schwarzen Rahmen eingepasst und mehr sieht man, abgesehen vom LG Logo, von vorne auch gar nicht. Das Design gefiel mir also ganz gut. Das ist natürlich immer sehr subjektiv und sicherlich könnte man dem Gerät vorwerfen, dass es etwas zu dick ist, mich stört das allerdings nicht, ich finde dadurch wirkt das LG L Fino nicht ganz so zerbrechlich, wie manche ultradünnen Smartphones.
Die Verarbeitung von LG macht Spaß. Natürlich wird bei einem günstigen Smartphone viel Plastik verwendet, das ist allerdings nicht weiter schlimm. Plastik kann auch hochwertig verarbeitet sein. So gibt es beim L Fino keine größeren Spalten und es knarzt und knackt nichts. Mir ist das immer am Wichtigsten bei einem Smartphone. Wie schon oben beschrieben habe ich durch die gewisse Dicke (11,9 mm) und das Gewicht von 145 Gramm auch das Gefühl gehabt, ein durchaus stabiles Smartphone in der Hand zu haben, allerdings ist dies mein subjektiver Eindruck, wer nicht so auf dicke und etwas schwerere Smartphones steht, für den ist das LG L Fino vielleicht eher nichts.
Schnittstellen
Unsere Welt wird immer vernetzter und verknüpfter, deshalb werden also die Schnittstellen eines Smartphones immer wichtiger oder zumindest waren sie schon immer wichtig. Das LG L Fino bringt so ziemlich alles mit was für den durchschnittliches Smartphone Nutzer wichtig ist. ES wird zwar auf LTE und Wi-Fi ac verzichtet, das dürfte allerdings für Leute die nach Smartphones in dieser Preiskategorie sind nicht weiter schlimm sein. Dafür gibt es Bluetooth 4.0, WiFi Direct und NFC. Gerade NFC ist bei einem Budget-Smartphone kein Standard. Ein 3,5 mm Klinkenanschluss ist natürlich auch gegeben.
Über einen micro-USB Anschluss kann man das L Fino mit Daten befüllen. Die recht knappen 4 GB internen Speicher kann man dazu per microSD-Karte erweitern. Apps lassen sich seit Android 4.4 allerdings nicht mehr so einfach auf die SD-Karte schieben. Ein Kritikpunkt auf den ich später noch ein mal eingehen werde. Via USB ist auch Tethering möglich, falls ihr euren Laptop über euer Handy ins Mobilfunknetz bringen wollt.
Display
Das Herzstück eines jeden Smartphones ist das Display. Deshalb ist für mich ein ordentliches Display bei einem Smartphone sehr wichtig. Dabei finde ich sind Zahlen nicht wichtig, sondern einfach der erste subjektive Eindruck. Dabei kommt das LG L Fino auch ziemlich gut weg. Es besitzt zwar bei 4,5 Zoll nur eine WVGA Auflösung (800 x 480), allerdings kommen die Farben und Blickwinkel des LCDs durch die IPS-Technik sehr gut rüber. Es ist jetzt auch nicht so, dass man wirklich die Pixel zählen kann, wer allerdings davor HD-Displays gewöhnt war, für den ist eine nicht HD-Auflösung erstmal nicht mehr so schön, so ähnlich ging es mir. Nach ca. einer Woche hatte ich dann allerdings kein Problem mehr mit der Auflösung und fand das Display eigentlich recht angenehm zu lesen von Webseiten und Co.
Auf einen Helligkeitssensor verzichtet LG leider beim L Fino. Man kann dies jetzt als Vor- oder Nachteil sehen. Einerseits hat es den Vorteil, dass man durch manuelle Regelung vielleicht etwas Akku spart und wirklich nur soviel Helligkeit nutzt wie man es braucht, andererseits sind es dann doch immer ein paar Klicks mehr um das Smartphone auf ein angenehmes Helligkeitsniveau zu bekommen. Ich persönlich hätte mir einen Helligkeitssensor gewünscht.
Wer Interesse daran hat auch bei voller Sonneneinstrahlung sein Smartphone Display ablesen zu können, der kann beruhigt sein. Bei voller Helligkeit hatte ich kein Problem, dass etwas unleserlich war. Allerdings verblassen die Farben sehr stark bei voller Helligkeit. Ist nicht ganz so schön, aber meiner Meinung nach nur wirklich störend, wenn man vor hat Filme auf dem Gerät zu schauen. Dafür ist das Gerät allerdings meiner Meinung nach sowieso nicht gemacht.
Performance
Das LG L Fino kommt mit einem Qualcomm™ MSM8212 daher. Das ist ein Quad-Core Prozessor mit 1,2 GHz. Klingt erstmal recht gut und ist im Alltag meist auch sehr zuverlässig, beim intensiven Surfen dauert das Laden von Webseiten allerdings doch manchmal etwas länger als es einem lieb wäre. 1 GB RAM sorgen leider im Chrome Browser auch nicht unbedingt dafür, dass eine Fülle an Tabs auf einmal offen bleiben können. Das sind für mich aber Dinge welche im Alltag mal bei zu vielen geöffneten Apps im Hintergrund für den ein oder anderen Ruckler sorgen, aber alles in allem sehr vertretbar sind in dieser Preisklasse. Ein Punkt störte mich während des Tests allerdings wirklich.
4 GB interner Speicher sind für so ziemlich jede Art von Smartphone zu wenig. Von den 4 GB Speicher sind ca. 1,4 GB frei nutzbar. Klingt für nur ein paar Apps auch erstmal genug, aber sobald man mal Facebook, Twitter, WhatsApp und Co. auf dem Smartphone installiert hat kommt auch schnell die Meldung, dass der Speicher voll ist. Dieser ist zwar per microSD-Karte erweiterbar, seit Android 4.4 ist es allerdings nicht mehr möglich Apps auf die SD-Karte auszulagern. So kam es dann eben doch das ein oder andere Mal dazu, dass App Updates nicht installiert werden konnten ohne, dass ich vorher andere Apps deinstallieren musste. Natürlich bin ich in Sachen Apps auch ein wenig ein „Heavy-User“, aber ein Mail-Programm und ein paar Socialnetwork Apps sowie OneDrive und das Handy regt sich hinten und vorne wegen dem Speicher auf. Musik und Bilder hatte ich natürlich schon auf die microSD-Karte ausgelagert. Trotzdem ist in Sachen Performance, Bedienbarkeit oder wie auch immer wir es nennen wollen diese 4 GB interner Speicher ein Dorn im Auge.
Kamera und Sound
Bei der Hauptkamera haben wir eine 8 Megapixel Kamera. Klingt auf den ersten Blick wirklich gut, macht aber sogar bei gutem Licht eher mäßige Aufnahmen. Videos werden dazu nur in WVGA aufgenommen. Als Blitz bekommen wir noch eine LED dazu, welche als Taschenlampen App wirklich gute Dienste leistet, allerdings als Blitz doch eher wenig taugt. Die Frontkamera ist eine VGA-Kamera und die Aufnahmen sind dementsprechend. Trotzdem ist es sicher für die Gerneration-Selfie schön eine Frontkamera zu besitzen. Ich denke allerdings beide Kameras sind eher Snapchat Kameras als um wirklich Fotos zu machen. Selbst Schnappschüsse finde ich schon nicht wirklich gut. Hier merkt man ganz stark den Rotstift.
![Testbild bei wenig Licht](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/20150316_182931-e1427893283716-150x150.jpg)
![Testbild in gut ausgeleuchteter Messehalle](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/20150317_201751-150x150.jpg)
![Testbild in gut ausgeleuchteter Sporthalle](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/20150307_173312-150x150.jpg)
![Testbild in gut ausgeleuchteter Messehalle](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/20150318_115810-150x150.jpg)
In Sachen Sound muss ich sagen, dass dieser beim Telefonieren sehr gut war. Klare Stimmen und laut genug um alles zu verstehen. Auch meine Gegenüber hatten kein Problem mich zu verstehen, das Mikrofon leistet hier wohl gute Dienste. Schön zu wissen, dass man eben mit unseren Smartphones von heute auch wirklich gut telefonieren kann.
Wenn es dann allerdings um die eingebauten Lautsprecher geht um darüber Musik zu hören, dann ist doch schnell der Schluss der guten Qualität erreicht. Finde ich persönlich nicht schlimm, denn im Normalfall hört man am Handy Musik über Kopfhörer oder über externe Boxen. Der Sound des LG L Fino wird nämlich sehr schnell sehr blechern, Spaß macht das Ganze dann nicht mehr. Wie gesagt für mich war das kein großes Problem.
Akku
Der 1900 mAh starke Akku des LG L Fino ist für mich auch am Ende des Tests noch ein Bereich gewesen in dem ich mir sehr unschlüssig war. Einerseits finde ich es schon mal ziemlich cool, dass man den Akku wechseln kann, dafür kriegt LG einen Daumen hoch von mir. Die Akkulaufzeit selbst war dann aber doch eher sehr durchschnittlich. Nach so 12-13 Stunden Nutzung ist bei dem LG L Fino der Schlussstrich erreicht. Damit meine ich übrigens auch nicht 12 Stunden Videos anschauen, sondern hier mal WhatsApp, dort Facebook, drei E-Mail Konten synchron halten usw. Der Wert ist „okay“ und ich kam eigentlich auch immer damit über den Tag gesehen durch, allerdings hätte ich bei einem nicht so großen Display und eher schwachem Prozessor bei 1900 mAh doch etwas mehr erwartet. Wichtig dabei ist eben auch noch mal die Steuerung der Display Helligkeit. Ich habe die Display Helligkeit immer nur sehr sporadisch hochgeschraubt, sonst habe ich sie eher bei 20% belassen. Wenn man hier also vielleicht im Sommer häufig ein helles Display braucht, dann kann es gut sein, dass der Akku Verbrauch nochmal steigt.
Fazit
Das Fazit zum LG L Fino fällt mir nicht sonderlich schwer. Es ist ein Gerät welches ich wirklich gerne gemocht hätte, denn es vereint genug gute Eigenschaften mit einem günstigen Preis. Die Verarbeitung gefällt mir sehr gut und auch das Display macht einen positiven Eindruck. Die Performance ist eine „gut genug“-Performance, allerdings habe ich eben einen Punkt ausgemacht, wodurch ich das LG L Fino nicht weiter empfehlen kann. Der interne Speicher von 4 GB macht aus einem „gut genug“-Smartphone ein, „nicht kaufen“-Smartphone. Der Grund liegt bei mir auf der Hand, ein 130€ Smartphone ist meiner Meinung nach für Leute gemacht die nicht soviel mit ihrem Smartphone machen wollen, aber sich eben vielleicht auch nicht so gut auskennen. Hier sind ständige Meldungen, dass irgendein Update sich nicht installieren lies oder das die geliebte App x, y sich nicht installieren lies einfach fehl am Platz. Per Root könnte man Apps auf die microSD-Karte auslagern. Eben dieser Käuferschicht möchte und kann allerdings vielleicht auch nicht rooten. Die Leute, welche gerne an ihrem Smartphone herumspielen Custom-ROMs aufspielen und es rooten kaufen sich im Normalfall dann doch ein besseres Smartphone. Von daher gibt es von mir leider keine Kaufempfehlung für das LG L Fino.
Pro & Contra Liste:
Pro:
- günstiger Preis
- gute Verarbeitung
- Display für die Preisklasse gut
- erweiterbar per microSD-Karte
- Akku wechselbar
Contra:
- Kameras schlecht
- mäßige Performance
- Akkulaufzeit maximal Durchschnitt
- Nur 4 GB interner Speicher, davon nur 1,4 GB frei belegbar
![LG L Fino Display](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_4720-150x150.jpg)
![IMG_4719](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_4719-150x150.jpg)
![IMG_4718](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_4718-150x150.jpg)
![IMG_4717](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_4717-150x150.jpg)
![IMG_4716](http://taschen-pcs.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_4716-150x150.jpg)
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